Warum Mehrweg?

Voller Mülleimer mit Popcorn-, Nacho- und Getränkeeinwegverpackungen nach Kinovorstellung

Das Problem: Verpackungs­abfälle

Abfallberge wie dieser aus Popcorn und Nacho­verpackungen im Kino gehören aktuell zum Alltag, doch das muss nicht so sein. Laut der Gesellschaft für Verpackungs­markt­forschung ist insgesamt die Menge an To-Go-Verpackungen innerhalb von 3 Jahren um ca. 120 % gestiegen. Das sind etwa 281 Tausend Tonnen Einweg­verpackungen – jedes Jahr.

Die Nachfrage nach kleinen Portionen, hygienischen Anforderungen und der Anzahl von Take-away Lebens­mitteln steigt. Das führt oft zu mehr Einweg­verpackungen und somit auch mehr Abfall. 

Die Lösung: Mehrweg­verpackungen

Mehrweg­verpackungen bieten hier eine ökologische und ökonomische Lösung! Im Gegensatz zu Einweg­verpackungen werden Mehrweg­verpackungen sehr viel häufiger genutzt und können so Ressourcen bei der Herstellung sparen (je nach Nutzungs­häufigkeit) und reduzieren die Abfall­berge stark. Oft wird gefragt, ob Mehrweg wirklich ökologisch sinnvoller ist, weil hier Transport und Spülung anfallen. Die klare Antwort ist „Ja“, Mehrweg­verpackungen werden mit der Zeit „besser“, denn je mehr ein Produkt genutzt wird, desto weniger muss ein anderes (Einweg-)­Produkt hergestellt werden.

Mehrwegverpackung für Popcorn und Nachos

Warum sind Papier-Einwegverpackungen keine Alternative?

#Rohstoffe

Einweg­verpackungen aus Papier sind aus unserer Sicht keine gute Alternative für Snack­verpackungen, da sie unnötig natürliche Ressourcen beanspruchen. In der EU werden z.B. 50% der Neufasern für Verpackungen genutzt (Quelle). Wir finden, dass Holz und andere natürliche Ressourcen und Flächen besser für lang­lebige Holz­werkstoffe eingesetzt werden sollten.

#Herstellung & Nutzung

Der Herstellungs­prozess von Papier ist energie- und wasser­intensiv und auch das damit verbundene Recycling ist ressourcen­aufwendig. Die Nutzung kann sinnvoll sein, wenn das Produkt über einen längeren Zeitraum oder mehrmals verwendet wird. Jedoch ist das in den meisten Anwendungen nicht der Fall und die Nutzung beschränkt sich auf wenige Stunden (z.B. Popcorn).

#Recycling

Oft sind Papier­einweg­verpackungen mit einer Plastik­schicht überzogen, die das Recycling fast unmöglich macht. Unbeschichtetes Papier, das häufig mit Fett und Öl verschmutzt ist, kann, je nach Verschmutzungs­grad, das Recycling erschweren. Je nach Entsorger sind leichte Verschmutzungen kein Hindernis für eine Recycling­anlage, jedoch bei Speise­resten müsste die Verpackung in den Restmüll. Aus der praktischen Erfahrung wird jedoch schnell klar, dass bei größeren Mengen von z.B. Papier­verpackungen in Kinos selten akribisch getrennt werden kann und häufig die Verpackungen im Restmüll landen.

#Mehrweg als Lösung

Eine sinnvollere Alternative stellen daher Mehrweg­verpackungen dar, wie beispielsweise die von CircON, die über 500 Mal wiederverwendet werden können. Mehrweg­verpackungen sind in der Regel nachhaltiger als Papier- oder Pappeverpackungen, da sie mehrfach verwendet werden können und einfach gereinigt werden können. Die Wieder­verwendung von Mehrweg­verpackungen verringert den Ressourcen­verbrauch bei der Herstellung neuer Verpackungen und der Transport ist in der Regel umwelt­freundlicher wenn dieser, wie bei CircON, dezentral und regional konzipiert ist.

Gesetzliche Vorschrift

Das hat auch der Gesetzgeber verstanden – ab dem 01. Januar 2023 wird es das „Mehrweg­gebot“ im Rahmen des Verpackungsgesetztes (VerpackG 2) geben.

VerbraucherInnen sollen sich zwischen Einweg- und Mehrweg­­­verpackungen entscheiden können, d.h. Letzt­vertreibende müssen Mehrweg­­alternativen anbieten. Durch die Wahl­möglichkeit sollen Verbrauchende von Einweg­­ver­packungen reduziert werden. Folgende Details gelten:

  • Lebensmittel und Getränke zum Sofort­verzehr, die in Einweg­kunststoff­­­verpackungen bzw. sogenannten To-go-Bechern angeboten werden, müssen alternativ ab 1. Januar 2023 auch in einer Mehrweg­­­verpackung angeboten werden.
  • Die Letzt­vertreibende dürfen dabei die Verkaufs­einheit aus Ware und Mehrweg­­verpackung nicht zu einem höheren Preis oder zu schlechteren Konditionen anbieten als die Verkaufs­­einheit aus der gleichen Ware und einer Einweg­­verpackung.
  • Außerdem müssen End­verbraucherInnen in der Verkaufs­­stelle durch Informations­­tafeln oder -schilder auf die Möglich­keit der Mehrweg­­alternative hingewiesen werden.
  • Ausnahmen gelten für Letzt­­vertreibende mit einer Verkaufs­­fläche bis zu 80 Quadrat­metern und bis zu fünf Mitarbeitern.
  • Beim Vertrieb durch Verkaufs­­automaten können VertreiberInnen auch anbieten, Waren in von VerbraucherInnen mitgebrachte Behältnisse abzufüllen.

Unser Beitrag

Wir von CircON möchten einen Beitrag zu einer funktionierenden Mehrweg­landschaft leisten, deshalb möchten wir zunächst in Kinos reibungslos funktionierende, robuste und umweltfreundliche Systeme schaffen, dass Kino­betreiberInnen sich auf ihr Kern­geschäft konzentrieren können: Gute Filme ins Kino bringen, leckeres Popcorn anbieten und eine schöne Kino­zeit ermöglichen. 

Mehrweg ist keine Selbst­verständlich­keit, es müssen neue Infra­strukturen, Partnerschaften, Netzwerke und Angebote geschaffen werden. Oft müssen sich NutzerInnen an neue Abläufe gewöhnen, anstatt einfach die Verpackung in einen Müll­eimer zu werfen, muss sie zu einer Sammel­station gebracht werden, um gespült und erneut angeboten werden zu können. 

Sie sind an Mehrweg­lösungen interessiert? Dann kontaktieren Sie uns einfach über das Kontaktformular oder über E-Mail (info@teamcircon.de)